How to use a Loombox

Unter Loombox, Tape Loom oder Box Tape Loom findet man diese „Kistchen“ im WWW. Älteste Nachweise wohl 18. Jahrhundert, USA.

http://www.griffithsantiques.com/18thCenturyBoxTapeLoom.html

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Nun die gute Frage gestellt: „Watt kann datt Ding, watt der Brettchenwebrahnmen nitt kann? Oder der Webkamm?“

Nix.

Um es deutlicher zu machen, das Teil eignet sich ausschließlich zum Weben von Bandgewebe, in Leinenbindung. Hier in meinem Fall sind max. 21 Fäden möglich. Bei Normaler Wolle, Gr. 3,5er Häkelnadel, kommt man da so auf maximal 28 bis 30mm Breite des Bandes.

 

Für einen Gürtel, zum Beispiel für eine Panova ist das völlig ausreichend. Gürtel in Leinenbindung, als Bandgewebe. Ist so eindeutig die nachweislich besser Art um eine Gürtel zu fertigen, den man in einer slawischen Darstellung nutzen möchte. Brettchengewebe ist in Einzelfällen nachgewiesen, war aber wohl nicht Flächendeckend als Borten oder Bänder/Gürtel im Gebrauch.

Es wird sogar vermutet, dass diese Borten in Ladoga nicht mal in der Rus gefertigt wurden sondern als Handelsware eingeführt wurden.

Der Webrahmen ist halt schön Kompakt. In meinem Fall 26,5cm x 16cm. Mit einer Schraubzwinge fest auf den Tisch fixiert.

 

Zunächst spanne ich Fäden in gewünschter Länge (man sollte bedenken, dass etwa 40cm Verlust in der Länge entstehen, durch Anweben und den Teil, den man am Schluss nicht mehr verweben kann) in ungerader Anzahl um zwei feste Punkte (Schraubzwingen). Von daher mache ich so 5,5m Kettfäden, das ich zwei schöne Gürtel um 2m daraus bekomme.

Ich teile dann die Fäden hier in zwei fast gleich große Stränge, dh., ich mache zwei Stränge.

 

Diese fädel ich dann mit Hilfe eines zum U gebogenen Drahtes oder auch mit der Häkelnadel durch die Löcher im Gabenbaum. Ein Eisstäbchen dient zum Fixieren. Mit zwei Streifen Klebeband löst sich da auch nix bis zum Schluss.

 

Den Nagel (die Sperre) herausziehen. Mit einer Hand die Fäden auf Spannung halten, mit der Anderen Hand den Gabenbaum drehen und die Wollfäden schön gleichmäßig auf Spannung bringen und auf den Gabenbaum wickeln. In meinem Falle kann man das auch gut mit einer 10mm Nuss und einem Akkuschrauber machen.

 

 

EDIT: Ich hatte beim ersten Versuch den Fehler gemacht, die Fäden alle so einfach aufzurollen. Es hat den Nachteil, das die Fadenspannung dann nicht gleichmäßig ist. Hier sollten Eisstäbchen von 1×11 cm Abhilfe schaffen.

Diese Stäbchen jede halbe Runde mit einlegen….so kommt das Gleichmäßiger.

Ist die Wolle aufgezogen, den Nagel wieder einschieben und den Gabenbaum fixieren.

Die Fäden sollten nun so einen halben/dreiviertel Meter vorne rumbaumeln.

Mit einer Häkelnadel, hier passt die Größe 3,5, fädel ich die Wollfäden nun durch das fester Gatter oder auch Webkamm genannt. Die beiden äußeren Fäden sollen beide im Schlitz, nicht in dem Loch liegen. Es hat sich auch bewährt, die beiden äußeren Kettfäden doppelt zu nehmen, das ergibt ein fester Kante.

 

Das Ende nun zusammen knoten.

Den Schussfaden auf ein Schiffchen wickeln.

Die Loombox kann man ganz simpel durch den offenen Boden vor dem Webgatter mittels einer kleineren Schraubzwinge (Zulage aus Holz wegen der Druckstellen?) an einem Tisch festspannen. Nun hält man mit einer Hand den Knoten am Ende der Kettfäden und zieht sie stramm. Durch heben und senken dieser Hand öffne ich jeweils das Fach für den Schussfaden. Mit einem Kamm (kann man, muss aber nicht) schlägt am den Schussfaden fest an.

Nachdem das Anweben (die ersten paar Zentimeter) erledigt ist, klappt das recht schnell und geht flüssig von der Hand.

 

Will man die Arbeit am Gewebe unterbrechen, haben sich dies Verschlüsse, die wiederverwendbaren Clips aus der Küche als hilfreich erweisen.

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Die Fäden damit fixieren und das fertige Gewebe samt dem Schiffchen über den Kamm hinweg in die Box legen oder unter dem Kamm hindurch dort hinein legen. Schon ist alles gut verstaut und die Kiste ist so Kompakt wie ist leicht zu verstauen.

Es liegt auf der Hand, dass diese Methode eine recht flotte und einfache Möglichkeit ist um Bandgewebe zu fertigen. Mit meinem Webrahmen ist zwar nicht historisch oder für Frühmittelalter, Rus? oder Slawen? usw. belegbar, aber um die Bänder zu machen oder geneigten Besuchern einer historischen Veranstaltung verständlich zu erklären wie man das früher so gemacht hat auf jeden Fall eine tolle Sache. Die schmale und kurze Bauweise ist ein Vorteil gegenüber den doch meist recht großen Band- oder/und Brettchenwebrahmen. Der große Unterschied zum noch einfacheren Webkamm liegt darin, das man beim Webkamm auch immer irgendwo die Kettfäden anbinden muss und meist wird dann noch am Gürtel angebunden. Zugegeben, noch einfacher das Ganze….aber wenn man kleine Kinder hat oder der DHL-Bote gerade an der Wohnungstüre klingelt. Da muss man sich beim Webkamm erst losknüddeln….braucht man bei der Loombox nicht. Und nix verhäddert sich wenn man alles fallen lassen muss!!!

Gerade beim Transport oder einfach mal für unterwegs, simpel, praktisch kompakt…..Bandweben to go!!!!!

Ein herzliches Danke geht noch an die liebe D. aus Wesel für ihre Anfrage und die Infos zu dieser Loombox.

So nebenbei hat es sich als brauchbar erwiesen die beiden äußeren Kettfäden doppelt zu legen, das macht eine fester Kante.

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