Heike, geb. 1964, Krankenschwester
Ist, als sie 2010 nach Köln zu Stefan gezogen ist, zum Reeanactment gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde.
Als meine Partnerin weiß sie inzwischen, wie der Hase läuft. Kochen oder zusammen mit Jenny Stoffe färben, shoppen gehen (war ja wohl klar) oder einfach mal als Lagermama die Kleine beaufsichtigen. So richtig hat sie ihren Platz bzw. „ihr Ding“ noch nicht gefunden. Sie als Ruhepol oder ordnende Kraft an meiner Seite zu haben bereichert mein Leben ungemein.
Stefan, geb. 1967, gelernter Tischler
Ich arbeite heute als Hausmeister für den LVR im Dezernat für Bodendenkmalschutz .
Als ich um 1998 eher durch einen Zufall über einen Laden in Köln gestolpert bin, in dem LARP-Gewandungen und LARP-Waffen verkauft wurden, war es erst einmal um mich geschehen. Schnell entbrannte ich für diese Art der Freizeitgestaltung. Dabei kam ich schnell mit einer Gruppe Holländer zusammen. Diese hatten als historischen und spielerischen Hintergrund das Garderiki bespielten, also eine Rus/Wikingerwelt.
Ein Teil der Leute waren da schon im Reenactment unterwegs. Dort wurden damals also die Weichen Richtung östlicher Slawendarstellung gestellt.
Im Herbst 2002 bin ich dann zusammen mit meiner damaligen Partnerin Susan im Saupark in Springe als Rus aufgelaufen. Dieser Markt wurde Samstag’s dann zwar wegen Sturmwarnung abgebrochen, aber das war der Beginn.
Nach wenigen Jahren entstand so eine Darstellung als Bojare oder Mitglied einer Druzina.
Das hat sich dann in den letzten Jahren in Richtung einfacher Händler oder Bauer/Handwerker gewandelt. Wie war das noch: „Zu viele Häuptlinge, keine Indianer.“
Die Jurte wurde in den Jahren 2009/2010 gebaut, mehr und mehr kamen einfache Leinen bzw. Wollkleidung ohne Goldborte oder Silberbeschläge hinzu. Inzwischen, nach vielen Jahren hat das „Kind“ dann also einen Namen bekommen, melden wir uns mit dem Gruppennamen Deréwnja u Reki bei den Versantaltern an.
Seit Jahren ist das Feuer ein Teil meiner Darstellung, bzw. meines Tuns auf einer Veranstaltung. Die Geschichte der Menschheit seit 1,5 Mio. Jahren in Afrika, über die Eismumie Ötzi, das Feuerschlagen mit Stahl und Stein, Feuer bohren bis hin zum Streichholz und diverse Bushcraft- und Survival Techniken.
Einmal losgelassen komme ich so auf 90-120 Minuten erklären und praktischem Vorführen.
Nach nunmehr 15-20 Jahren ist dann hier die Homepage entstanden. Die derwnja-u-reki.koeln, was nicht mehr oder weniger bedeutet als das kleine Dorf am Fluss… so als Bezug zu meiner geliebten Heimatstadt mit den zwei Domspitzen und der fünften Jahreszeit.
Nobody is perfekt, so what.
Es gibt im Hobby immer wieder wilde Diskussionen, wer Reenactment betreibt und wer Living History ist, ich beteilige mich nicht daran.
Das gleiche gilt für die gute alte A-Diskussionen.
Fakt ist, die wenigsten von uns sind ausgebildete Historiker oder studierte Archäologen. Aber alle sind wir Menschen des 21. Jahrhunderts mit unseren Vorstellungen über Gott, die Welt und die Menschen.
Diese Vor- und Einstellungen unterscheiden sich völlig von denen der Menschen vor 1000 Jahren in der Steppe Russlands oder anderer Zeiten oder Orte der ferneren Vergangenheit, soweit wir überhaupt etwas über deren Religion und Menschenbild wissen.
Wir können uns daher nicht mit der Software, sondern nur mit der Hardware beschäftigen und selbst da bleibt alles Interpretation. Selbst wissenschaftliche Funddeutungen sind oft genug von unseren Wertvorstellungen geprägt.
Wer also behauptet, es war genau so und nicht anders, schiebt sich selbst ins Abseits und demonstriert mangelndes historisches Verständnis.
Daher ist auch alles was wir hier vorstellen, nur ein Ausschnitt des Möglichen und eine Mischung aus Wissen, Interpretation und technisch/finanziell Machbarem. Selbst in den letzten zwei Jahrzehnten in denen ich dieses Hobby betreibe, haben sich schon viele der als richtig geltende Annahmen widerlegt worden und derzeit neueste Erkenntnisse in der Slawistik werden in wenigen Jahren durch neuere ersetzt.
Aber: Jeder Jeck ist anders !