Kienspan sammeln auf Kreta

Frei nach Matthias Claudius: „Wenn jemand eine Reise tut,
so kann er was verzählen.“

Also, ich war den Sommer auf Kreta. Die schöne Insel im östl. Mittelmeer bietet neben Kultur, Sonne, Strand und liebenswerten Menschen auch noch reichlich Natur. Bekannt sind dort die vielen Schluchten. Ich bin also da durch die Dasaki Schlucht (Schmetterlingsschlucht), im Südosten der Insel, in der Nähe von Makrigialos gewandert und habe mal die Augen aufgehalten.

Dort hat 1993 wohl ein Feuer den Pinienbestand fast zu 100% zerstört. Nur wenige alte Bäume stehen dort noch an den Hängen.

Inzwischen, circa 30 Jahre später sind so ø15cm Jungbäume nachgeschossen.

Hunderte verrottete Stämme liegen dort auf dem Boden und sind von Wind und Sonne völlig ausgebleicht und modern vor sich hin. Dies scheint, aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit wohl, deutlich langsamer abzulaufen als in unseren Wäldern. Diese rote, brölselige verrottet Kernholz (Pankwood) liegt in großer Menge und völlig trocken ebenfalls da so herum.

Auch dieser Rohstoff (Glut erhalten) ist also einfacher und üppiger zu finden als im Kotten- oder Königsforst.

Wenige Schritte auf dem Pfad sind nötig und man stolpert schon über diese alten Aststumpen.

Ich habe das schon beschrieben, dass dort vom Baum nach dem Abschneiden/Abbrechen eines Astes Harz eingelagert wird das macht der Baum um das Eindringen von Pilzen und Bakterien zu verhindern, ähnlich dem Wundverschluss nach einer Schnittwunde beim Menschen. Ein paar dieser „Zapfen“, dieser Aststümpfe habe ich eingesammelt und mitgebracht.

Der Größte kommt so auf 500g.

Aufgespalten sieht man diese rote harzreiche Holz, in der Hitze wie zu Stein gebrannt. Deutlich härter als unser heimischer Kienspan der Kiefernwurzeln. Man kann förmlich sehen wie das Harz zu „Kristallen“ oder „Bernstein“ gebacken wurde. Im Tal dort waren überall und an jedem alten Stamm alle diese Aststümpfe verharzt und als Anzünder nutzbar. Sogar in dem felsigen Boden waren die Wurzeln dieser toten Pinien zu 100% durchgeharzt.

Auch hier reichen ein paar abgeschabte feine Späne dieses Kienspans zum Anzünden eines Feuers.

Auch Harz sammelt sich dort unter der südlichen Sonne deutlich einfacher. Am lebenden Baum erkennt man, dass die Pinie deutlich mehr blutet als unsere heimischen Kiefern.

Die Bäume haben deutlich mehr dieser Harzknubbel außen an der Rinde, teilweise noch weich, aber meist sind durch die Hitze wohl sehr schnell die Öle und Terpene verdunstet und damit ist das Harz dann hart und nur noch als Feuerstarter zu verwenden. Das sieht dann bissel wie Weihrauch aus und klebt trotzdem noch an den Fingern.

Auch hier ist bitte beim Entfernen darauf zu achten dem lebenden Baum keinen Schaden in Form einer neuen Wunde beizubringen.

In unseren heimischen Wälder hier hat es sich als einfachen Weg erwiesen die durch Hitze, Trockenheit und den Borkenkäfer abgestorbenen Fichten zu suchen. Unter der von selber abfallenden Rinde finden sich schnell größere Mengen dieses klebrigen Baumsaftes. Der als Brandbeschleuniger immer noch bestens geeignet. Auf Kreta konnte ich in circa 2 Stunden so 1500g dieses alten Harzes finden und einsammeln.

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