Feste

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Wintersonnenwende : Koljada

Der Name der Koljada oder Koleda ist von lat. kalendae (bzw. griech. kalendai) abgeleitet. Die antiken Kalenden wurden am ersten Tag eines Monates, insbesondere am ersten Tag des Jahres gefeiert. Die Slawen veranstalteten zur Wintersonnenwende einen Umzug mit einer Figur, einem „Kindlein“, das die neugeborene Sonne symbolisierte. Da Freigebigkeit Reichtum im neuen Jahr garantieren sollte, ging man mit Liedern, Sprüchen und Bitten um Geschenke umher. Manchmal stellte auch ein weißgekleidetes Mädchen oder ein Kind auf einem weißen Pferd die Koljada dar. Das Fest wurde von der orthodoxen Kirche verboten und wie in den katholischen Ländern durch das Dreikönigsfest ersetzt, wodurch sich christliche und heidnische Elemente vermischten.

Sommersonnenwende : Kupala

Die Grundmotive beim Feiern der Sommersonnenwende sind in vielen Kulturen identisch: das rituelle Baden, das Abbrennen und Überspringen entzündeter Feuer, das Ankleiden und Begraben einer symbolischen Figur. Beim zügellosen Feiern des Sommerbeginns wurde auf magische Weise der Reifeprozess in der Natur gesichert: durch Feuchtigkeit (beim Baden), Wärme (Feuer) und Fruchtbarkeit (sexuelle Lockerung). Der Mensch verband sich dadurch gleichsam mit den Naturkräften und ließ sich von ihnen stärken.