Schmuck & Accessoires

Schmuck & Accessoires

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt in der Darstellung ist der Schmuck, der gezielt verwendet als Marker den sozialen Status als auch die Herkunft und Traditionen wiederspiegelt. Material und Form geben Auskunft über den Träger. Das setzt die nötige Grundkenntnis über Formen, Materialien, Traditionen, Normen und Symbolik voraus. Anhand von Bildquellen, Textquellen und katalogisierten Metall-Funden mit Strukturanalysen kann der Darsteller den passenden Schmuck genauer eingrenzen. Als Beispiel seien hier als Bestandteil der Druzinnik-Darstellung die Griwna (Halsreif) und die Nauzolniki (Gürtelbeschläge), als Bestandteil einer weiblichen slawischen Darstellung die Kaltso/Koltso (Schläfenringe) und Naruchami (Armreifen) genannt.

Als eine der ältesten Schmuckformen gilt der sowohl von Frauen als auch von Männern getragene Halsreif, der in unterschiedlichen Materialien, je nach Status und verschiedenen Formen, je nach Herkunft getragen wurde. Als Attribut des Vornehmen und Rangabzeichen war sie wohlhabenden Bauern und Stadtbewohner vorbehalten und ein Statussymbol was aufgrund seiner Funktion vielfach auch in reparierter Form vorkam. Ohne Griwna – kein Druzinnik. 23 verschiedene Typen konnten festgestellt werden.

Gürtelbeschläge und Riemenenden waren in der Rus ein unverzichtbares Accessoire insofern die finanziellen Mittel vorhanden und der Stand angemessen war. Dabei gilt die Formel um so mehr Beschläge – um so höher die soziale Stellung des Trägers in der Gesellschaft. Anhand der Funde von Gniezdovo konnten unter anderem 900 verschiedene Beschläge und Riemenenden identifiziert werden. Emissionsspektroskopische und metallographische Untersuchungen zeigten die Verwendung von Silber, Gold und Bronze aber auch Messing und Kupfer. Je nach Motiv kann nach heutigem Verständnis in skandinavische, geometrische als auch orientalische Ornamente unterschieden werden.

Schläfenringe als unabdingbare Zierde werden auf vielfältige Art und Weise gefertigt und geben im Bereich der Rus bis zum ausgehenden 12. Jhd. Auskunft über Status und Herkunft der Trägerin. Sie sind Bestandteil der traditionell gesellschaftlichen Kleidung und haben neben ihrer Ornamentik einen symbolischen Charakter, der auf ehelichen Status, Mutterschaft, Reichtum, familiäre oder regionale Banden Rückschlüsse zulässt. Im Paganismus wird dem Tragen auch eine Art Schutzwirkung zugeordnet. Es mehrere Arten sie zu tragen beschrieben, als auch diverse Typen, die meist nach ihrer Herkunft klassifiziert werden.

 

Um die überlangen Ärmel zu fixieren wurden Naruchami getragen. Wiederum wurde das Material je nach Status verwendet. Neben flachen Armreifen gab es auch rhomboide und gedrehte Formen. Meist bestanden sie aus Kupfer, Bronze oder Legierungen, eher seltener aus Gold, Silber, Glas oder auch Birkenrinde.

Es sei vorab jedem gesagt, dass sich hier kein Kitguide vorfindet oder potentielle Schnittmuster sondern dass wir lediglich einen Einblick in das von uns Dargestellte geben wollen. Jegliche Kopierung anhand von Fotos oder Textquellen ist damit hinlänglich und nicht empfehlenswert! Alle Daten die älter als 3 Monate sind gelten hiermit als veraltet! Nachahmung ist deshalb nicht nur sinnlos!