Früher, als ich mit dem Hobby angefangen habe, waren dreilagige Knochenkämme nur für ein kleines Vermögen zu bekommen.

Der Trend ging dann immer mehr, leider nicht zum Besseren, zu Geiz ist geil und der Markt wurde von Ware aus Asien überschwemmt.

Was dazu führte, dass man für ab 20,-€ heute einen Knochenkamm kaufen kann, der sogar halbwegs brauchbar ist, aber völlig lieblos ausschaut.

Ich habe hier so‘n Kamm und will den pimpen. Das ist eigentlich gar nicht so schwer. Damals wurden die Ritzungen wohl mit einem Gemisch aus Wachs und Holzkohle farbig hervorgehoben. Ich mach das gerne mit einer Eierlasurfarbe, das ist aus dem Schreiner-/Restaurator Handwerk.

Diese Kästen haben kleine Töpfchen mit verschiedene Braun und Naturtönen dieser Farben. Die werden mit Spiritus angelöst und können von transparent bis deckend aufgetragen werden. Der Schreiner nutzt dies Farben um Schäden und Kratzer im Holz ausbessern zu können.

Da suche ich mir ein dunkles Braun aus, löse mit Spiritus und Pinsel an. Dann lasse die Farbe in die Rillen und Kreismuster laufen. Die Farbe trocknet dann so etwa 45 bis 60min. gut durch.

Mit feinem Schleifpapier (ab Körnung P400) oder/und eine Schleifvlies (Topfschwamm) lässt sich die Farbe gut von der Oberfläche putzen und die Vertiefungen kommen schön zur Geltung.

So sieht der Kamm dann schon gleich deutlich wertiger aus, finde ich.

Um noch Bezug auf die Darstellung zu nehmen: Dreilagenkämme sind in der Rus bekannt, verbreiteter waren wohl aber die einlagigen Kämme aus Knochen, Horn oder Holz.

So in der Art:

https://img.webme.com/pic/k/konradgoettig/fotos0005.jpg

Ich möchte hier ausdrücklich keine Werbung für diese Billgware machen. Nur denke ich, wenn die Teile schon da sind, kann man da auch was schönes daraus machen. Wenn jetzt noch ein Lederfutteral dazu kommt….

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