Neuer Zunder

Ich war dann also zum Ende Oktober zusammen mit einer Freundin im Museum  in Oerlinghausen zum „Feuer und Licht“.

Dabei habe ich mir, da mein Zunder langsam zur Neige ging, neue Pilze mitgenommen. Hier zuhause habe ich dann bei 10 Pilzen die Rinde abgeschnitten und dann das Trama von der Röhrenschicht gelöst. Fast wie ein Metzger mit den Filets vom Rind schneidet.

Diese Lappen liegen hier erst einmal im Gefrierschrank. Dieses Trama beherbergt wohl so einiges an Viehzeugs, das frisst den Zunder über den Winter auf. Eingefrohren überlegt das Material bis zum nächsten Markt.

Hier lagen nun die Röhrenschicht als ganze Stücke, nutze ich zum Gluterhalt, ein Haufen geschredderte Röhrenstücke (Kaffeemühle) zum Glut aufnehmen und dann zum Feuer machen.

In der transparenten Schale lagen Pyramidenstücke aus der Röhrenschicht geschnitten. Dies ist dann bester Docht für Talklampen.

 

EDIT 11.02.2018 

 

Nun hatte ich Zeit und habe die Lappen (das Trama) aus dem Eisfach fünf Stunden gekocht und anschließend mit dem Hammer geklöppelt. So wie Muttern das Schnitzel klopft.

 

Nun muss der Zunder ein paar Tage trocknen.

Anschließend lege ich das Material noch in eine Lösung aus Wasser und Salpeter ein. So ein Esslöffel Kaliumnitrat auf einen Liter Wasser. Nicht zu stark, sonst verglüht der Zunder ähnlich zischend wie ein Lunte. 

Der Salpeter ist schon in geringen Mengen in den Zellen natürlich eingelagert. Das bekommt der Pilz in der Natur aus den Zersetzungsvorgängen im Toten Baum, an dem er ja siedelt. Der künstlich angereicherte Salpeter soll die Zündfreudigkeit erhöhen.  In der Vergangenheit machte man das, indem man den Zunder etwa ein halbes Jahr im Misthaufen vergraben hat. Der Urin wandelt sich mit der Zeit um und Salpeter flockt aus (das ist das gleiche Material, was in alten Kellern aus den Fugen auskristallisiert) und lagert sich an den Zellen an. Hier kommt dann noch die Verrottung dazu. Auch das macht den Zunder empfänglicher für den Funken. 

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