Wolle färben, 2. Teil

Nach dem erfolgreichen Färben der Wollstränge wollte ich es in einer Waschbütte mal mit großen Stoffen versuchen.

Heike hatte hier noch ein Wollkleid aus Diamantköper liegen. Dieses Stück Stoff hatten wir vor ein paar Jahren versucht mit Walnussschale kalt zu färben. Das ergab einen ganz hellen Braunton, fast Hautfarben. Wobei hier ein Anteil Leinen mit gewebt wurde. Dieser Anteil nimmt die Farbe nicht wirklich an.

Nun wollte ich das Kleid überfärben und ein dunkleres Braun haben, nicht so dunkel wie die Dochtwolle.

Zunächst hatte ich das Kleid (Gewicht 1300g) in Alaunlösung gebeizt. Ich hatte die Hoffnung, der Stoff nimmt dann die Farbstoffe besser auf. Hierzu 15% Alaun, entspricht 195g auf in heißem Wasser auflösen und in einen Einkochkessel auf den Herd. Das soll dann so eine Stunde bei um 70°-80°C und anschließend eine weitere Stunde in dem Sud liegen lassen.

Zum Rühren, Wenden und Raus holen nutze ich hier gerne diese Holzzangen. Früher im Waschbottich genutzt, heute für kleines Geld von Trödel besorgt.

Danach Auswaschen und ich habe das Kleid erst einmal trocknen lassen.

Jetzt hatte ich dann einen Samstag Zeit das Kleid zu färben. Aus 1000g Walnussschalen und ein guter Esslöffel Eisensulfat habe ich die Färberflotte angesetzt. Die Schalen habe ich, um Kontaktfärbungen zu vermeiden, in einen Damenstrumpf geschüttet und gut verknotet.

Hier auf unserem kleinen Balkon wollte ich das machen. Dazu drei Ytongsteine (nutze ich sonst als Abdeckung der Rasenflächen unter der Feuerschale) so unter einer großen verzinkten Waschbütte gestellt, dass ein Dachpappbrenner gut darunter passte.

Die Wanne konnte ich mit einem Gartenschlauch gleich mit heißem Wasser auffüllen. Stoff hinein und den Brenner gar nicht mal so dolle aufgedreht.

Es dauerte gerade mal so 45 min, da war der Farbsud so auf 70°-80°C heiß.

Insgesamt habe ich das Kleid so 2-2,5 Stunden in der heißen Gebräu immer wieder leicht bewegt und anschließend noch eine weitere Stunde in dem abgkühlenden Farbsud liegen lassen.

Anschließend, und das ist der Vorteil diese Arbeit daheim zu machen, das Kleid in der Waschmaschine ausgespült.

Der Farbton wurde dunkler, aber nicht wirklich ein dunkles Braun. Dieser Stoff scheint nicht mehr Farbstoff annehmen zu wollen.

Von diesem Farbansatz behielt ich dann so um die 5 Liter in der Bütte und füllte wieder heißes Wasser auf. Dazu diesmal so um die 800-1000g Zwiebelschalen, wieder im Damenstrumpf bzw. weil ich da zu wenig hier hatte, auch in den Baumwollbeuteln (Einkaufstasche).

Hier sollte ein 4m langes Stück weißer Wollstoff einen gebrochenen Gelbton gefärbt werden, eben kein ADAC oder Sonnengelb. Das soll ein Kleid für Heike werden.

Heraus kam ein gebrochener Gelbton, mit ein ganz kleinen Anteil grünlich. Dies hatte wohl was mit dem Restanteil Eisensulfat im Farbsud zu tun.

 

Aus dem gefärbetn Stoff wurde dann eine neue Rubakha/Soroshka für Heike genäht.

 

 

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