Das alte Cubba-Zelt

 

Nachem Susan und ich ein paar Jahre mit einem circa 4×2.8m Osebergzelt über die Veranstalungen gefahren sind, haben wir uns ein Cubba-Zelt gebaut. Diese Zeltform ist auf Münzen aus Haithabu zu sehen und wird von Ahmad ibn Fadlān schriftlich erwähnt.

Ein Feuerzelt mit 10 zelegbare aber biegsamen Streben, ein zentrales Rad in der Mitte der Kuppel mit Rauchöffnung und eine Zelthaut.

Hier dazu musste ich damals allerdings mit den Maßen nach dem Anhänger richten. Dort passten 200 cm genau hinein. Von daher war eine der 10 tragende Streben, je 4 m Länge, aus 10×40 mm Eschenholz (aus 2×2 m zusamengesteckt). Dazu kam dann ein Ring mit 10 Taschen für diese Streben, circa 120 cm Durchmesser, mit 40 cm  Rauchloch. Das ergab einen Halbkreis (die Kuppel) von etwa 8,5 m, über die Streben gemessen und richtig guter Höhe. Die Cubba kam so auf die 4-4,5 m Durchmesser ohne Mittelpfosten oder störende tragende Teile. Es war schon verwunderlich, daß dieses Zelt immer wieder Form und Größe von Veranstaltung zu Veranstaltung selbstständig ändern konnte.

 

Die Außenhaut haben ich aus 10 „Apfelsienenschalen“ zusammnegnäht. Susan hatte zu diesem Zweck, wie sie nunmal so ist, eben schnell ein Computerpogramm geschrieben und mir die Form auf’m Compi berechnet. Das war eine wirklich große Hilfe und so ließen sich die circa 40 m Baumwollstoff  schnell zuschneiden und unter Fluchen und absingen schmutziger Lieder auf der guten alten Nähmaschine im heimischen Wohnzimmer vernähen.

Bei der Bemahlung habe ich mich an russischen Ornamenten aus der Zeit orientiert und eine Volltonfarbe aus dem Baumarkt verwendet.

Das mittlerer Rad habe ich aus drei 10mm Multiplexplatten zugeschnitten und wasserfest verleimt, anschießend bemalt.

Der Aufbau ging, nachdem wir da zunächst erst einmal ein ganzes Bündel dieser Latten geschrottet hatten, dann recht einfach und zügig. Eine paar helfende Hände vom Nachbarn waren hilfreich, es hat aber auch mit vier Händen geklappt.

Nache ein paar Sturmnächten hatte dieses Konstruktion schnell seine Stärken und Schwächen bei Wind, Regen und Hitze gezeigt und wir hatten ein paar Jahre ein herrliches Heim auf vielen Veranstaltungen.

Der große Nachteil dieses Zeltes war, dass man halt nur die eine riesige Plane hatte und die eben ein großes Volumen einnahm. Ebenso fehlte hier die Möglichkeit ein Sonnensegel zu integierern. Das kleine Sonnendingsbums da vor’m Eingang hatte da eher dekorative Eigenschaften.

 

2009 stand die Cubba das letzte Mal in Bislich auf der Museeumsveranstaltung und wird weiterhin von einem Heilpraktiker als Schwitzhütte genutzt. Ich habe diese Zelt an ihn verkauft, nachdem ich mir/uns dann die Jurte gebaut hatte.

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