Unser Schuhwerk

Für eine einfach Darstellung eines Slawen im östlichen Siedlungsraum kommen flache Porschini, Lati und für kalte Tage noch Walenki in betracht. Porschni sind einfachste Lederschuhe aus einen Stück gefertigt.

Als Lapti bezeichnet man noch einfachere Fußbekleidung aus Lindenbast oder Birkenrinde geflochten.

Waklenki sind Filzstiefel die bis heute in Russland beliebt und ungeschlagene Warmhalter bei Frost und Schnee sind.

Eine kurze Zusammenstellung dazu findet sich unter  Lapti – Woven Russian Footwear, und auf Sovietboots sogar in deutscher Sprache. Eine schöne russische Seite findet sich hier im Netz.

 

An Lapti hatte ich mich mich schon mal selber versucht, bin aber kläglich gescheitert. Das schaut einfach aus ist aber nie gelungen welche zu flechten. Von daher hatte ich meine Lapti damals über eine Russin aus St. Petrersburg mitbringen lassen. Mein erstes Paar habe ich damals auf einem lokalen Trödelmarkt als Blumenampel gekauft.

Die Walenki sind hier im Filzfachhandel oder im Netz schon so ab 50,-€ zu bekommen. Im Netz finden sich auch russische Seiten, die Walenki mit und ohne Gummischuh, den Galoschen, versendet. Sogar unsere Freunde mit der anderen Feldpostnummer, die NVA, hatte solche Stiefel als Winterausstattung.

 

Wobei man im historischen Kontext vorsichtig sein muss. Belegbar sind die Filzstiefel wohl erst 100%ig nach der Ankunft/Überfällen der Mongolen, Batu und die goldene Horde. Das war leider erst 200 Jahre später. Ich selber nutze die Stiefel dennoch. Zumindest im Frühling und zu den späteren Veranstaltungen, als Fußbekleidung am Feuer oder teilweise sogar zum Schlafen: prima warme und trockene Füße!!!!

Sowohl die Lapti, als auch die Walenki versehe ich hier mit Lederstücken als Abriebschutz oder Sohle. Das ist zwar nicht belegt, schützt aber die recht seltenen und teuren Ausrüstungsstücke vor zu schnellem Verschleiß.

Porschni sind, wenn man erst einmal einen Schnitt erarbeitet hat, nicht so schwer zu machen. Schnittmuster finden sich in den russischen Publikationen und Fundberichten.

Zunächst hatte ich zur Probe Leder von Sofas oder sowas vernäht um Sitz oder Größe des Schnittes zu Prüfen.

Erst nachdem die Schuhe nach dem vernähen schon mal gut und stramm am Fuß saßen, habe ich eine Version, zunächst aus Rindleder genäht, gewässert und dann ein paar Stunden lang am Fuß eingelaufen und ausgeformt. Dazu ziehe ich einen nicht zu dicken Socken an (Sportsocken) und darüber eine dünne Plastiktüte (Müllbeutel), dann schlüpft es sich leichter in den nassen Schuhe und die Füße werden nicht nass.

Eine Streitfrage bleibt dabei: Kommt die Naht auf dem Spann nach außen oder nach innen?

Ich habe beides ausprobiert. Inzwischen lege ich die Nähte nach innen, was einfach eine optische Sache ist. Wenn der Wulst außen auf den Schuh über den Spann läuft, dann erscheint mit der Schuh etwas dichter und weniger nass Füße sind die Folge. Wobei ich den größten Anteil an den nassen Füßen dem mangelnden Fett zuschreibe.

Der Wulst an der Ferse und über dem Spann ist mit wenigen Hammerschlägen flach gedrückt und dann ist das Schuh gut zu tragen.

Ein paar Tage brauchen die Porschni dann zum Trocknen und anschließend werden die neuen Lederschuhe gut gefettet. Eine zweite Ledersohle ergibt einen besseren Tragekopfort und man merkt die Steine und Unebenheiten nicht so arge unter dem Fuß.

Erst wenn man einmal solche Schuhe aus Ziegenleder gefertigt hat und den unterschied am eigenen Leib gefühlt hat, der versteht, warum man das wirklich teurere Ziegenleder verwenden sollte. Das Dehnverhalten von Ziege ist deutlich unterschiedlich zum Rindsleder.

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