Wachstuch selber herstellen, Lebensmittel einpacken

Lebensmittel einpacken, vor Fliegen und Schmutz schützen…alles Probleme, die nicht erst seit Erfindung von Klarsicht- und Alufolie bestehen oder/und dafür jetzt völlig neue Lösungen gefunden werden/wurden.

Jedem ist wohl dieses Tuch mit vier Glasperlen an den Ecken als Abdeckung von Krügen oder Eimern bekannt. Eine einfache und praktische aber für unsere Zeitstellung (Frühmittelalter) eher nicht nachweisbare wenn auch sinnvolle und oft verwendete Methode.

 

Nun sind wir vor einiger Zeit über Wachstücher gestolpert. Dünne, weiße mit Wachs getränkte Tücher, so in DIN A4 Größe oder um 30x30cm….

Dieses sollen zeitnah, wenn auch etwas später, aber nachweisliche Verwendung gefunden haben. 

 

Darin lassen sich Lebensmittel, wie in Alufolie einpacken und vor Schmutz und Ungeziefer schützen. Mit kleineren Formaten lassen sich Becher, Krüge oder Wassereimer abdecken.

Zunächst habe ich umgenähte Leinentücher genommen, was sich als völlig unnötig erwiesen hat.

Etwas Bienenwachs in einer Blechdose im Wasserbad auf dem Herd schmelzen und mit einem Pinsel auf das Tuch aufpinseln. Das muss nur recht eng und nicht 100% deckend geschehen.

Dieses Tuch lege ich dann zwischen zwei Stück Packpapier. Das Ganze zusammen auf ein oder zwei Lagen Küchenhandtuch auf der Arbeitsplatte oder auf einer anderen festen Unterlage. Wichtig ist, da man nun diesen Wachs mit einem Bügeleisen erneut verflüssigt und dabei das Tuch gleichmäßig damit tränkt, dass der Untergrund diese Wäre aushält.

Das noch weiche Tuch lässt sich gut vom Backpapier lösen und ist in wenigen Minuten fest und steif.

So kann man jetzt damit Brot oder sogar Fleisch einpacken und hat einen recht hygienischen Weg dieses Dinge im Lager aufzubewahren.

Nun ist es so, dass unsereins im 21. Jahrhundert lebt und bestimmt nicht die von Blut verschmutzten Tücher mehrfach um seine Nahrung wickeln mag. Von daher ist umnähen vergebene Liebesmüh. Das Wachs sorgt dafür, dass Fäden auch nicht so einfach ausfallen und der Stoff aufribbelt. Von daher ist weißer Industrieleinen, Linnen, Mischgewebe oder sogar einfacher IKEA Baumwollstoff absolut brauchbar für diese Tücher.

Diese Tücher rolle ich zu Röhren zusammen und stopfe sie in Plastiktüten, damit sie vom Staub nicht so verschmutzen. Evtl. kann es bei unseren sommerlichen Hitzewellen der letzten Jahre sinnvoll sein eine Lage Backpapier mit einzurollen, damit diese nicht verkleben.

Ich will jetzt nicht Einweg dazu sagen, aber ewig halten die Teile nicht. Im Falle eines Falles taugt das verschmutzte Tuch noch als erstklassiger Feueranzünder.

Mir wurde auch erzählt, das diese Wachstücher auch noch im 20. Jahrhunderts in der Zeit der beiden Weltkriege zum Einpacken von Lebensmitteln Verwendung fanden. 

Alles in Allem eine gute und brauchbare Möglichkeit.

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