Chuloks, genähte Strümpfe

Neben nadelgebundenen Socken gegen kalte Füße, sind genähte Strümpfe, wohl meist aus Leinen, ein Typisches Kleidungsstück der Rus. Sogenannte Chuloks (Socken) oder / und Onuchi (Beinwickel) als Beinkleid, neben Hose/Unterhose.

Diese waren aber nicht so wie im fränkischen Siedlungsraum als Beinlinge (ein beinlanger Strumpf , am Gürtel angebunden) gefertigt. Bei den Ausgrabungen in der Moscevaja Balka kamen solche Strümpfe völlig erhalten zu Tage. Dort sind Kniestrümpfe gefunden worden, die unterhalb des Knies mit einen Band gehalten weden. 

Zunächst braucht man ein gutes Schnittmuster für diese Strümpfe. Ein gute Weg ist es, sein Bein mit Frischaltefolie und danach mit Klebeband (Packband oder Malerkrepp) zu umwickeln. Das sieht dann so oder so aus.

Dann an der Wade senkrecht herunter aufschneiden, ebenso entlang der Sohle und über den Spann. So bekommt man die drei Teile als erste Grundlage oder Rohschnittmuster. Die drei Formen anschließend auf Pappe übertragen, Nahtzugabe einrechnen und mit einen billigen Stoff zuschneiden und einen Strumpf nähen.

Ich habe selber drei oder vier Anläufe gebraucht.

Ein Tipp: die Innenseite des Strümpfe mit einer Nadel oder Klebstreifen kennzeichnen. Sonst hat man dann schnell mal, so wie ich, vier rechte Strümpfe.

Die Naht entlang der Wade habe ich als doppelte Kappnaht, die Naht über Spann und um die Sohle herum als einfache Kappnaht gearbeitet.

Den Schnitt kann man auf den Fotos erkennen. Wichtig ist, dass beim Zuschneiden des Muster für Schaft und Spann 45° schräg auf dem Stoff liegt. So erreicht man einen „Stretcheffekt“. Leinenbindung gibt sonst in Faserrichtung kein bissel nach.

Diese Version hat dann die Naht an der Sohle außen herum.

Andere Versionen haben zwei Stoffstücke mit einer Naht entlang der Wade, unter der Sohle durch und wieder über den Spann zum Knie. So wie hier.

Das war aber nicht besonders angenehm zu tragen.

 

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